Eine Archivsicherung sichert die komplette Datenbank in eine oder mehrere – abhängig von der Größe der Datenbank – Dateien, die alle erforderlichen Sicherungs- und Wiederherstellungsinformationen enthalten.
Wichtig: alle angegebenen Pfade gelten aus Sicht des Datenbank-Servers, nicht des Clients!
Archivsicherung per iSQL
BACKUP DATABASE TO 'D:\\TEMP\\SQLA\\Archivsicherung\\database_backup'
Die Sicherung erfolgt ins Verzeichnis D:\TEMP\SQLA\Archivsicherung. Dabei ist database_backup der Basisname der Sicherungsdateien. Die erste Datei heißt database_backup.1. Abhängig von der Größe der gesicherten Datenbank entstehen weitere Dateien mit den Dateiendungen “.2”, “.3”, “.4”, usw.
Wiederherstellen aus einer Archivsicherung
Die Wiederherstellung einer Datenbank aus einer Archivsicherung kann entweder über iSQL erfolgen oder über den Wiederherstellungs-Assistenten in SQL Central (früher: “Sybase Central”).
Wiederherstellen über iSQL
RESTORE DATABASE 'D:\\NeueDatenbank\\datenbankdatei.db'
FROM 'D:\\TEMP\\SQLA\\Archivsicherung';
Beim Wiederherstellen gibt man den Pfad zu der neuen Datenbankdatei an (die erzeugt werden soll). Als Quelle für die Wiederherstellung wird jetzt (im Unterschied zum Sichern) nur noch der Name des Sicherungsverzeichnisses angegeben.
Innerhalb eines laufenden SQL Anywhere-Servers existieren eine Vielzahl von sog. globalen Variablen. Die Inhalte werden vom Datenbank-Server gesetzt und können vom Nutzer (oder Entwickler) ausgelesen werden.
Die SQL Anywhere-Dokumentation listet und erklärt diese globalen Variablen vollständig und ausführlich. Hier nur eine kurze Auswahl an einigen interessanten Variablen:
Variable
Bedeutung
@@rowcount
Anzahl an betroffenen Datensätzen des letzten INSERT-, UPDATE- oder DELETE-Statements
Wann besteht überhaupt sinnvoll der Bedarf, in einer Datenbank-Anwendung eine Tabelle umzubenennen?
Ich nutze das immer dann, wenn ich eine Tabelle, die über die Jahre gewachsen ist, reorganisieren will. Dabei soll sich dann vielleicht die Reihenfolge der Spalten ändern oder einzelne Spalten sollen andere Namen bekommen.
Reorganisieren einer Tabelle
Zu beachten ist, dass man ja in der ursprünglichen Tabelle bestehende Datensätze hat, die erhalten bleiben sollen.
Schritte:
bestehende Tabelle umbenennen
neue Tabelle unter dem ursprünglichen Namen anlegen (mit der neuen, überarbeiteten Tabellenstruktur)
die Datensätze aus der alten (umbenannten) Tabelle in die neue Tabelle importieren
die alte (umbenannte) Tabelle löschen
Zu Schritt 3:
Wenn wir davon ausgehen, dass neue Spalten hinzugekommen sind, kann es sein, dass man beim Transfer der Datensätze aus der alten in die neue Tabelle diese neuen Spalten just-in-time berechnen muss.
Ein komplettes Beispiel
Am Beispiel einer Kundentabelle mit folgender Struktur:
ID – INTEGER DEFAULT AUTOINCREMENT
KUNDENKLASSE – CHAR(1)
KUNDENNAME – VARCHAR(30)
Wir wollen folgende Änderungen durchführen:
das Feld KUNDENNAME soll in NAME umbenannt werden
außerdem reicht uns der Platz für längere Kundennamen nicht – wir wollen das Feld auf 100 Zeichen verlängern
wir wollen die Postleitzahl der Kunden speichern – brauchen dafür also eine neue Spalte PLZ mit 5 Zeichen Platz
zu guter Letzt soll das Feld KUNDENKLASSEhinter den Kundennamen rutschen, damit man beim bequemen Abfragen der Tabelle per SQL als erstes ID und Name der Datensätze sieht
Die bisherige Tabelle kunden wird umbenannt nach kunden_tmp.
-- Tabelle umbenennen
ALTER TABLE kunden RENAME kunden_tmp;
Die neue Tabelle kunden wird mit der geforderten Tabellenstruktur angelegt.
-- neue Tabelle anlegen
CREATE TABLE kunden (
ID INTEGER DEFAULT AUTOINCREMENT,
NAME VARCHAR(100),
KUNDENKLASSE CHAR(1),
PLZ CHAR(5),
PRIMARY KEY ( ID )
);
Die Datensätze aus der alten Tabelle in die neue Tabelle übernehmen. Dabei wird hier im SELECT-Statement aus der alten Tabelle die Reihenfolge der ausgelesenen Spalten angepasst, damit sie zur Reihenfolge der Spalten in der neuen Tabelle passt.
Das neue Feld PLZ bleibt leer und wird auch nicht angesprochen – wir haben dafür ja noch keine Daten.
-- Datensätze aus der alten Tabelle übernehmen
INSERT INTO kunden (id, name, kundenklasse)
SELECT id, kundenname, kundenklasse
FROM kunden_tmp;
Die ursprüngliche und jetzt umbenannte Kundentabelle kunden_tmp kann jetzt gelöscht werden.
Eine Printf-Funktion gibt es in vielen Programmiersprachen. Damit kann man Strings zusammenbauen, die aus fest definierten Bestandteilen sowie dynamischen Variablen bestehen.
Auch in einer SQL Anywhere-Prozedur kann man diese Funktionalität nutzen. Es gibt dazu eine Systemprozedur xp_sprintf.
Wichtig dabei ist, dass diese mit der Zielvariable als ersten Parameter aufgerufen wird. Es handelt sich also nicht um eine Funktion, die einen Wert liefert, den man der Zielvariable zuweisen kann.
Im Laufe der Zeit sammeln sich in einer Datenbank-Anwendung immer auch Utility-Funktionen und -Tabellen an. Eine davon, die ich immer wieder hilfreich finde: eine Tabelle, die genau einen Datensatz beinhaltet. Dabei muss sichergestellt werden, dass Nutzer diesen nicht löschen können und auch keine weiteren Datensätze anlegen können.
CREATE TABLE one_row_only (
one_row_only INTEGER NOT NULL DEFAULT 1 CHECK ( one_row_only = 1 ) PRIMARY KEY,
started_at TIMESTAMP NOT NULL
);
CREATE TRIGGER tdb_one_row_only BEFORE DELETE ON one_row_only
FOR EACH ROW
BEGIN
ROLLBACK TRIGGER WITH RAISERROR 99999 'Do not attempt to delete from one_row_only';
END;
INSERT INTO one_row_only VALUES ( DEFAULT, CURRENT TIMESTAMP );
COMMIT;
Es soll ein Datensatz angelegt werden und gleichzeitig die von der Datenbank vergebene ID des neuen Datensatzes zurückgegeben werden, ohne diese Tabelle abzufragen (und ohne Krücke wie @@IDENTITY).
SELECT new_rec.id
FROM (
INSERT INTO your_table_name ( description )
VALUES ( 'new record' )
) REFERENCING ( FINAL AS new_rec );
Per SQL hat man natürlich die Möglichkeit, bei einer bereits bestehenden Spalte in einer Tabelle nachträglich noch die DEFAULT-Wert zu ändern oder überhaupt erst zu setzen:
ALTER TABLE table_name MODIFY column_name DEFAULT 1;
Auf die bereits existierenden Datensätze wirkt sich das nicht aus.
Oft besteht der Bedarf, in einer Tabelle Zeitpunkt der Anlage eines Datensatzes sowie der letzten Änderung identifizieren zu können. Der einfachste Weg ist, in einer Tabelle zwei Timestamp-Spalten anzulegen, eine für den Anlagezeitpunkt und einen für die letzte Änderung.
Über den Default-Wert einer Spalte lässt sich automatisch der Anlagezeitpunkt in den Datensatz schreiben.
Beim Zeitpunkt der letzten Änderung ist das etwas schwieriger – dafür muss man zu einem Trigger greifen.
Tabelle anlegen
CREATE TABLE table_name (
id INTEGER AUTOINCREMENT,
description VARCHAR(100) NOT NULL,
created_at DATETIME DEFAULT CURRENT TIMESTAMP
updated_at DATETIME
);
Die Spalte created_at wird durch die Angabe eines DEFAULT-Wertes (nur!) beim Anlegen eines Datensatzes auf den jeweiligen jetzigen Zeitpunkt gesetzt. Die Spalte updated_at bleibt erst einmal leer.
Trigger anlegen
CREATE TRIGGER tub_TABLE_NAME_TS
BEFORE UPDATE ORDER 1
ON table_name
REFERENCING NEW AS newrec
FOR EACH ROW
BEGIN
SET newrec.updated_at = CURRENT TIMESTAMP;
END;
Dieser Trigger wird beim Ändern eines Datensatzes gefeuert (genauer: vor dem Festschreiben der Änderung) und setzt die Spalte updated_at auf den jetzigen Zeitpunkt.