SAP SQL Anywhere - Das Blog

DDL

Das Umbenennen einer Tabelle ist einfach:

ALTER TABLE old_table_name RENAME new_table_name;

Wann besteht überhaupt sinnvoll der Bedarf, in einer Datenbank-Anwendung eine Tabelle umzubenennen? Ich nutze das immer dann, wenn ich eine Tabelle, die über die Jahre gewachsen ist, reorganisieren will. Dabei soll sich dann vielleicht die Reihenfolge der Spalten ändern oder einzelne Spalten sollen andere Namen bekommen.

Reorganisieren einer Tabelle

Zu beachten ist, dass man ja in der ursprünglichen Tabelle bestehende Datensätze hat, die erhalten bleiben sollen.

Schritte:

  1. bestehende Tabelle umbenennen
  2. neue Tabelle unter dem ursprünglichen Namen anlegen (mit der neuen, überarbeiteten Tabellenstruktur)
  3. die Datensätze aus der alten (umbenannten) Tabelle in die neue Tabelle importieren
  4. die alte (umbenannte) Tabelle löschen

Zu Schritt 3:

Wenn wir davon ausgehen, dass neue Spalten hinzugekommen sind, kann es sein, dass man beim Transfer der Datensätze aus der alten in die neue Tabelle diese neuen Spalten just-in-time berechnen muss.

Ein komplettes Beispiel

Am Beispiel einer Kundentabelle mit folgender Struktur:

  • ID – INTEGER DEFAULT AUTOINCREMENT
  • KUNDENKLASSE – CHAR(1)
  • KUNDENNAME – VARCHAR(30)

Wir wollen folgende Änderungen durchführen:

  • das Feld KUNDENNAME soll in NAME umbenannt werden
  • außerdem reicht uns der Platz für längere Kundennamen nicht – wir wollen das Feld auf 100 Zeichen verlängern
  • wir wollen die Postleitzahl der Kunden speichern – brauchen dafür also eine neue Spalte PLZ mit 5 Zeichen Platz
  • zu guter Letzt soll das Feld KUNDENKLASSE hinter den Kundennamen rutschen, damit man beim bequemen Abfragen der Tabelle per SQL als erstes ID und Name der Datensätze sieht
  1. Die bisherige Tabelle kunden wird umbenannt nach kunden_tmp.

    -- Tabelle umbenennen
    ALTER TABLE kunden RENAME kunden_tmp;
    
  2. Die neue Tabelle kunden wird mit der geforderten Tabellenstruktur angelegt.

    -- neue Tabelle anlegen
    CREATE TABLE kunden (
    ID                INTEGER DEFAULT AUTOINCREMENT,
    NAME              VARCHAR(100),
    KUNDENKLASSE      CHAR(1),
    PLZ               CHAR(5),
    PRIMARY KEY ( ID )
    );
    
  3. Die Datensätze aus der alten Tabelle in die neue Tabelle übernehmen. Dabei wird hier im SELECT-Statement aus der alten Tabelle die Reihenfolge der ausgelesenen Spalten angepasst, damit sie zur Reihenfolge der Spalten in der neuen Tabelle passt. Das neue Feld PLZ bleibt leer und wird auch nicht angesprochen – wir haben dafür ja noch keine Daten.

    -- Datensätze aus der alten Tabelle übernehmen
    INSERT INTO kunden (id, name, kundenklasse)
    SELECT id, kundenname, kundenklasse
    FROM kunden_tmp;    
    
  4. Die ursprüngliche und jetzt umbenannte Kundentabelle kunden_tmp kann jetzt gelöscht werden.

    -- Tabelle löschen
    DROP TABLE kunden_tmp;
    

#SQL #DDL

Im Laufe der Zeit sammeln sich in einer Datenbank-Anwendung immer auch Utility-Funktionen und -Tabellen an. Eine davon, die ich immer wieder hilfreich finde: eine Tabelle, die genau einen Datensatz beinhaltet. Dabei muss sichergestellt werden, dass Nutzer diesen nicht löschen können und auch keine weiteren Datensätze anlegen können.

CREATE TABLE one_row_only (
    one_row_only INTEGER NOT NULL DEFAULT 1 CHECK ( one_row_only = 1 ) PRIMARY KEY,
    started_at TIMESTAMP NOT NULL
);

CREATE TRIGGER tdb_one_row_only BEFORE DELETE ON one_row_only
FOR EACH ROW
BEGIN
    ROLLBACK TRIGGER WITH RAISERROR 99999 'Do not attempt to delete from one_row_only';
END;

INSERT INTO one_row_only VALUES ( DEFAULT, CURRENT TIMESTAMP );
COMMIT;

Mehr dazu auf Technotes.

#SQL #DDL

Per SQL hat man natürlich die Möglichkeit, bei einer bereits bestehenden Spalte in einer Tabelle nachträglich noch die DEFAULT-Wert zu ändern oder überhaupt erst zu setzen:

ALTER TABLE table_name MODIFY column_name DEFAULT 1;

Auf die bereits existierenden Datensätze wirkt sich das nicht aus.

#SQL #DDL

Oft besteht der Bedarf, in einer Tabelle Zeitpunkt der Anlage eines Datensatzes sowie der letzten Änderung identifizieren zu können. Der einfachste Weg ist, in einer Tabelle zwei Timestamp-Spalten anzulegen, eine für den Anlagezeitpunkt und einen für die letzte Änderung.

Über den Default-Wert einer Spalte lässt sich automatisch der Anlagezeitpunkt in den Datensatz schreiben.

Beim Zeitpunkt der letzten Änderung ist das etwas schwieriger – dafür muss man zu einem Trigger greifen.

Tabelle anlegen

CREATE TABLE table_name (
  id           INTEGER AUTOINCREMENT,
  description  VARCHAR(100) NOT NULL,
  created_at   DATETIME DEFAULT CURRENT TIMESTAMP
  updated_at   DATETIME
);

Die Spalte created_at wird durch die Angabe eines DEFAULT-Wertes (nur!) beim Anlegen eines Datensatzes auf den jeweiligen jetzigen Zeitpunkt gesetzt. Die Spalte updated_at bleibt erst einmal leer.

Trigger anlegen

CREATE TRIGGER tub_TABLE_NAME_TS
BEFORE UPDATE ORDER 1
ON table_name
REFERENCING NEW AS newrec
FOR EACH ROW
BEGIN
  SET newrec.updated_at = CURRENT TIMESTAMP;
END;

Dieser Trigger wird beim Ändern eines Datensatzes gefeuert (genauer: vor dem Festschreiben der Änderung) und setzt die Spalte updated_at auf den jetzigen Zeitpunkt.

Mehr dazu auf Technotes.

#SQL #DDL #Trigger